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  • AutorenbildRuhrseele

So nah und doch so unbekannt



Ich laufe über das Gelände und finde mich plötzlich an diesen riesigen Gerippen alter Kühltürme wieder. Keine Ahnung, wie oft ich in den letzten Jahren hier war. Und trotzdem, an diesem Punkt stehe ich zum ersten Mal:



Zollverein - das riesige Areal kann mich immer wieder überraschen. Klar, Teile davon kennt wohl jeder. Das Doppelfördergerüst ist inzwischen das Wahrzeichen des Ruhrgebiets als Ganzes. Kaum jemand dürfte davor stehen ohne es schon mal irgendwo gesehen zu haben. Die Kokerei mit dem gefühlt endlos langen Wasserbecken, der kleine blaue Container, der zum Schwimmbad umgewandelt wurde, das Riesenrad... Alles bekannte Ecken und trotzdem natürlich immer wieder spannend und schön anzusehen.



Dann sind da aber noch die anderen Ecken, die man sich ein wenig erlaufen muss, um sie zu finden. Mit denen nicht geworben wird, die nie im Fernsehen sind und auf keinem Flyer auftauchen. Aber auch die sind es wert, entdeckt zu werden. Hier finden sich Perspektiven, die den Betrachter tatsächlich noch überraschen können und bei denen man nicht sofort denkt, dass sie auf dem Weltkulturerbe Zollverein entstanden sind.



In diesen Ecken begegnet man auch kaum einem anderen Fotografen oder gar Touristen. Höchstens mal einem Anwohner, der mit seinem Hund spazieren geht. Und natürlich den Bauarbeitern, die hier die alten Gebäude teilweise wieder nutzbar machen. Es scheint hip zu sein, sich mit seiner Firma hier anzusiedeln. Und letzten Endes profitieren ja auch alle davon. Die Firma durch einen Standort, der Prestige verspricht, die Stadt durch Gewerbesteuer und die ganze Region, weil so nach dem Ende der Kohle das Revier nicht ausstirbt.



Bis hier aber alles hergerichtet ist, wird noch einige Zeit vergehen. Und diese Zeit möchte ich nutzen, um weiterhin Orte zu finden, die ich bisher nicht kannte. Und um auf meine Art das alles zu dokumentieren, was es hier noch täglich zu sehen gibt: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, nur wenige Schritte voneinander entfernt.


In diesem Sinne: Glück auf!

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